Ein Radio der Wunder

P. Andreas Hasenburger CPPS, Referent und Seelsorger bei Sendungen auf Radio Maria und Leiter des Exerzitienhauses Maria Hilf in Kufstein, lenkt unseren Blick im August auf die großen und kleinen Wunder des Lebens:

„Unser Herr Jesus Christus hat in den drei Jahren seines öffentlichen Wirkens viele Menschen geheilt. Er hat sie von Dämonen befreit und Unzählige vom Rand in die Mitte geholt. Damit hat er vor ­allem eines deutlich aufleuchten lassen:

‚Mensch, Du bist unendlich kostbar in den Augen Deines himmlischen Vaters. Du hast eine Würde, die dir niemand nehmen kann. Du bist unendlich geliebt.‘

Seinen Jüngern gab er den Auftrag das Reich ­Gottes zu verkünden und die Menschen zur Umkehr zu rufen. Als Rüstzeug dafür erhielten sie die Vollmacht, eben das zu tun, was er selbst fortwährend im Zuge seiner Predigttätigkeit getan hat. Er sandte sie aus mit den Worten: „Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr ­empfangen, umsonst sollt ihr geben.“ (Mt 10,7b-8)
Für die Zeit zwischen der Auferstehung des Herrn und der Sendung des Heiligen Geistes, der die Jünger Jesu bis an die Grenzen der Erde führen sollte, gibt uns die Apostelgeschichte ein beredtes Zeugnis, wie der Herr zur Bestätigung der Verkündigung der Frohen Botschaft Zeichen und Wunder geschehen ließ.

Der Auftrag zur Mission bleibt zu allen Zeiten bestehen, bis der Herr in Herrlichkeit wiederkommt. Radio Maria stellt sich bewusst in diese Sendung hinein und darf erfahren, dass der Herr seine Verheißungen auch heute wahr macht. Alle, die im Radio dienen, haben nur eines vor Augen: Sie wollen das Evangelium über den Äther zu unzähligen Herzen bringen. Dabei vertrauen sie darauf, dass bei Gott die Macht ist, dass er ein Gott ist, der auch heute Wunder tut. Das geschieht konkret durch die Verkündigung des Wortes, durch die Liturgie der Kirche, durch Katechese, Lobpreis und Gebet …

Als ehrenamtlicher Mitarbeiter lebe ich in Radio Maria meine Mission zur Verkündigung der Frohen Botschaft, sowie den Dienst des Gebetes in einer Art und Weise, wie es eben nur über das Radio möglich ist. Mit Hilfe dieses Mediums darf ich umsonst weiter­geben, was ich umsonst empfangen habe und dabei erreiche ich viel mehr Menschen, als es mir im Rahmen meines sonstigen Aufgabenbereichs möglich wäre. Dafür kann ich dem Herrn und der Muttergottes nur Dank sagen und bitten, dass die Gnaden weiterhin reichlich durch dieses Radio der Wunder fließen, Gnaden, von denen die folgenden Beiträge ein berührendes Zeugnis geben.“

Ein radio der wunder

Zeugnis

Leopold, langjähriges Vorstandsmitglied von Radio Maria aus Niederösterreich

26. August 2016: Ich arbeitete beim Dachbodenausbau meiner Tochter Petra mit. Wahrscheinlich durch eine Unachtsamkeit stürzte ich aus 10 m Höhe vom Dach. Notarzt, Hubschrauber, Intensivstation, Operation, Tiefschlaf Die Diagnose: Schweres Brustkorbtrauma, links alle Rippen gebrochen, rechts vier. Beidseitiger Pneumotorax, ein eingebrochener Wirbel, Schulterblatt zertrümmert, Schlüsselbeinbruch, beidseitig mehrere Schultersehnen gerissen, schwere Gehirnerschütterung … Prognose des Notarztes:

Bei der Schwere der Verletzungen ist alles offen. Nach der Akutbehandlung im Tiefschlaf war ich stabil, aber erfahrungsgemäß beginnen die Komplikationen nach Ende des Schockzustandes, am zweiten oder ­dritten Tag. Es sind Blutungen in den Organen oder im Gehirn möglich und eine Lungenentzündung folgt mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Schon am Tag nach dem Unfall kam Pfarrer ­Dr. Christoph Weiß zu mir auf die Intensivstation, um mir die Krankensalbung zu spenden. Für dieses so wichtige Geschenk Gottes, das mir durch die Hand seines Priesters zuteilwurde, kann ich Ihn nur loben und preisen. Denn, wider Erwartung kamen keine Komplikationen hinzu, kein Organversagen, es trat keine Lungenentzündung ein – und es ging langsam, aber stetig mit mir bergauf.

Unendlich dankbar bin ich für die vielen Gebete, die für meine Genesung gesprochen wurden: Die Hörer von Radio Maria beteten schon am Morgen nach dem Unfall den Rosenkranz für mich. Einige Mitarbeiter des Apostolats vom Barmherzigen Jesus waren gerade auf einer Wallfahrt in Krakau, dort opferten sie für mich die Hl. Messe auf.
Unsere Pfarre, der Freundeskreis und natürlich die ganze Familie, beteten zu Gott um meine Genesung. Große Dankbarkeit empfinde ich für die Priester, die mir die Krankenkommunion brachten, und mir im Spital und auch danach viel Trost und Freude schenkten.

Ich bin mir ganz sicher, der liebe Gott hat mir die vielen Gebete, die unmittelbar nach dem Unfall für mich gesprochen wurden, schon vorher, bei der Landung „gutgeschrieben“, sonst könnte ich wahrscheinlich diese Zeilen nicht schreiben.
Bei uns in der Küche hängt ein Spruchkalender mit Worten vom hl. P. Pio. Jeden Tag betrachtet meine Gattin Elisabeth diese Tagesimpulse und nimmt sie an, als Zuspruch Gottes.

Am 26. August, dem Tag meines Unfalls stand dort: „Dein Zustand ist keine Strafe Gottes, sondern ein Zeichen Seiner Liebe.“ Sie konnte das zunächst nicht zuordnen, trug es aber im Herzen. Den Sinn dieses Wortes erfasste sie erst am Abend an meinem Krankenbett …

Das feste Vertrauen in die Verheißung Gottes, dass er alles zum Guten wendet, gab ihr so viel Kraft und sie vertraute ganz fest auf Jesus, dass alles gut werde.

Eine Woche später, während der Aufwachphase aus dem Tiefschlaf, besuchte mich ein Priester von der Familie Mariens. Er betete für mich und legte mir eine Reliquie des hl. P. Pio auf die Brust, einen seiner Handschuhe, mit dem er zu Lebzeiten die Wunde seiner rechten Hand bedeckte. Ich erinnere mich nur dunkel daran, dass wir dann das „Gebet der Frau aller Völker“ beteten und ich freute mich so darüber.

Eine Woche später hat sich mein Zustand soweit verbessert, dass ich von der Intensivstation auf die Betten­station verlegt wurde. Eine große Freude be­reitete mir meine Frau, als sie mir mein Handy mitbrachte, denn mit dem Headset konnte ich nun wieder mit Radio Maria den Rosenkranz beten. Besonders freute ich mich, dass ich dadurch auch die Jahreswallfahrt aus dem Stift Göttweig mitfeiern konnte.

In der dritten Woche nach dem Unfall die ersten Gehversuche, eingehängt zwischen zwei Kranken­pflegern, später fast allein, mit Rollator. Dennoch schien es noch ein langer Weg zu sein bis zum Verlassen des Spitals, denn durch die Nervenschädigung an der Wirbelsäule waren Teile meines Rückens, des Beckens und die Blase gefühllos.
Am Beginn der vierten Wochen des Spitalsaufenthalts besuchte mich ein anderer befreundeter Priester; ich bin sehr dankbar für seine tiefe Verbundenheit und die aufmunternden Worte in dieser schwierigen Zeit. Zum Abschied legte er mir betend die Hände auf und erteilte mir den Krankensegen. In diesem Moment verschwand das Taubheitsgefühl im Bauchraum und am Rücken, und auch das Gefühl in der Blase kehrte zurück. Diese spontane, gravierende Verbesserung meines Gesundheitszustandes führte dazu, dass ich am darauf­folgenden Freitag, am 23. September 2016 aus dem Spital entlassen wurde. Der 23. September ist der Gedenktag des hl. P. Pio!

Eine große Hilfe war für mich in dieser Zeit das Wissen um den Wert des aufgeopferten Leidens. Viele Menschen meinen, Leiden sei sinnlos, aber ich bin mir sicher, kein Leiden ist umsonst, wenn wir es Jesus schenken! „Vereinige deine Leiden mit den Meinen“, sagte Jesus zur Hl. Sr. Faustyna, „und ich mache sie unendlich wertvoll.“ Das Wissen um diesen Wert war so ein Trost für mich! Dass meine körperlichen, aber auch seelischen Schmerzen nicht umsonst sind, sondern durch die Gnade Gottes viel Gutes bewirken werden, gab mir das Gefühl, trotz Krankheit gebraucht zu sein und etwas Gutes und Sinnvolles tun zu können.

Am 26. Oktober machte ich mit Elisabeth eine Wallfahrt zur Mutter Gottes nach Brünnl in Tschechien. Nach der hl. Beichte fragte mich der Priester, ob ich nicht die Krankensalbung empfangen möchte. Ich hatte nicht damit gerechnet, aber in Anbetracht meines Gesundheitszustandes freute ich mich sehr darüber. Und wiederum zeigte sich Gottes Wirken durch das Sakrament, gespendet vom Priester: Die Schmerzen, das Stechen in der Lunge kamen nicht wieder, ich konnte frei atmen und brauchte ab diesem Tag keine Schmerzmittel mehr. Ja, in den Sakramenten können wir wirklich Gottes Zuwendung spüren.

Das gemeinsame Gebet in der Familie, aber auch das Gebet mit der Hörerfamilie von Radio Maria gab mir die Sicherheit, dass ich getragen bin von der ­Gnade Gottes und von den Menschen die mich lieben. Das Geborgensein in einer gläubigen Gemeinschaft ist etwas ganz Großes und Unersetzbares! Gelobt sei ­Jesus Christus!

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